27. Juli 2015

Akzeptiert!

Seit meinem 50. Geburtstag zeigte sich im Training und Wettkampf immer mehr, dass ich bergauf langsamer geworden bin. Dies erleben alle Ausdauersportler, entweder spürt man den Leistungsabfall linear, oder wie bei mir eher schubweise. Mit dieser Tatsache konnte ich mich bisher mehr schlecht als recht abfinden. Vergangenes Wochenende änderte sich dies.

Nach meiner letzten Teilnahme am Inferno-Triathlon im Jahr 2011 habe ich mir vorgenommen als 55-Jähriger im Jahr 2016 noch einmal alleine zu starten. Als Standortbestimmung dazu machte ich letzten Samstag ein "Test-Training" auf der Inferno-Rennvelostrecke über den Beatenberg und die Grosse Scheidegg. Nach dem Start in Oberhofen, beim ersten Aufstieg auf den Beatenberg, spürte ich, dass ich bei meinen Inferno-Teilnahmen schneller hochfahren konnte. Auf der langen, ebenen Strecke von Interlaken über Brienz bis nach Meiringen fand ich aber schnell mein Inferno-Tempo - ich kam so richtig in den "Inferno-Flow".

Beim Aufstieg zur Grossen Scheidegg fuhr ich durchwegs ein bis zwei Gänge kleiner als bisher. Einerseits fahre ich heute auch in steilen Steigungen eine höhere Tretkadenz, andererseits bin ich vom Alter her in längeren Steigungen kaum mehr in der Lage, die früheren Tempi zu fahren. Das steilste Stück nach der Schwarzwaldalp empfand ich zwar weniger steil als ich es in Erinnerung hatte, aber meine gewohnte Kadenz von mindestens 70 Umdrehungen pro Minute konnte ich dort nicht mehr fahren. Bei einem Start nächstes Jahr müsste ich also einen noch kleineren Gang montieren.

Auf den letzten Kilometern vor dem Gipfel der Grossen Scheidegg zeigte mir der Blick auf die Uhr, dass ich die langsamste Rennvelo-Zeit meiner sechs Inferno-Starts klar nicht mehr erreichen werde. Meine Enttäuschung über diese Tatsache liess mich grübeln. Aber immer mehr erfreute ich mich an der Tatsache, dass ich mit Mitte Fünfzig immer noch eine solch anspruchsvolle Steigung hochfahren kann. Eigentlich ganz schön, gesund, ohne Sportverletzungen und ohne Mehrgewicht seit meiner Zeit als junger Erwachsener, solche sportliche Erlebnisse immer noch geniessen zu dürfen! Da wurde mir bewusst: Jetzt habe ich es akzeptiert, dass in den letzten Jahren meine Leistung, vor allem bergauf, nachgelassen hat und ich nicht mehr so schnell klettern kann wie in jungen Jahren!

20. Juli 2015

Eiger Trail E16

Nach einem Jahr Unterbruch startete ich beim 3. Eiger Ultra Trail wiederum auf der kurzen Strecke über 16 Kilometer mit 960 Höhenmetern. Nach dem Start beim Sportzentrum in Grindelwald führte die Strecke zuerst der Strasse und dann dem Wanderweg entlang Richtung Hotel Wetterhorn. Weiter ging die Strecke an steilen Pfaden entlang Richtung Bort auf gut 1600 Metern über Meer. Nach weiteren vier coupierten Kilometern erreichten wir Holewang, von wo aus der äusserst steile Abstieg nach Grindelwald begann. Auf gut drei Kilometern stiegen wir rund 600 Höhenmeter ab!

Nach einigen Ruhetagen vor dem Lauf fühlte ich mich bestens erholt und konnte trotz des schwülwarmen Wetters meine Leistung gut entfalten. Wie schon in den Bikerennen konnte ich auch bei meinem ersten Lauf dieser Saison in den Steigungen immer wieder Läufer ein- und überholen. Auch zu Fuss zeigt mein Rumpfkraft-Training Erfolge. Im Schlussabsteig zeigte sich bei mir doch noch ein Defizit: Ich hatte zu wenig steile Abstiege trainiert und mein befürchteter Muskelkater meldete sich prompt am Folgetag.


Überrascht hatte mich aber mein 10. Rang bei den Männern Ü50 und damit die Klassierung im ersten Viertel! Damit blicke ich sehr zuversichtlich dem ersten Gantrisch-Trail im kommenden Oktober entgegen!

Rangliste: http://services.datasport.com/2015/lauf/eiger-trail/RANG063.pdf

www.gantrischtrail.com

6. Juli 2015

Hitze und Staub

Wie in den vergangenen Jahren startete ich wiederum am Glèb'Bike in Estavayer-le-Gibloux (FR), einem Rennen vom Garmin Bike Cup. Auf die grosse Hitze konnte ich mich an den vorangehenden Tagen gut gewöhnen und ich kam damit sehr gut zurecht. Ich meinte aber zu spüren, dass etwas weniger Energie meines Körpers für den Vortrieb auf dem Velo zur Verfügung stand.

Die Strecke führte oft über abgemähte Wiesen und auch dort bildete sich vom Fahrerfeld eine dicke Staubwolke. Besonders zu Beginn des Rennens führte dies zu Beeinträchtigungen in der Sicht. Eine Stelle auf einem Waldweg, wo sich mangels Wasserabfluss normalerweise zwei lange Schlammlöcher befinden, waren am vergangenen Samstag nur noch feucht ...

Trotz meiner zwei Wochen Ferien, in denen ich mehr als üblich trainierte, war ich am Start recht gut erholt. Im Vergleich zum Vorjahr war die Strecke auch trocken aber die Temperatur deutlich heisser. Trotzdem benötige ich nur eine Minute länger als letztes Jahr.

Resultate Glèb'Bike: https://www.mso-chrono.ch/pdfs/resultats.php?race=431&import=3697&model=1&order=categorie&key=seniors